Vita

© Matthias Creutziger / Sächsische Staatskapelle Dresden

Ulrich Graba wird im bayerisch-schwäbischen Augsburg geboren, aus dem auch Leopold Mozart stammt. Im Alter von sechs Jahren besucht er seinen ersten Klavierunterricht, mit neun Jahren beginnt er Violine, mit zwölf Kirchenorgel. Das humanistisch-musische Gymnasium bei St. Stephan im Herzen der Fuggerstadt ist Wurzel seiner musikalischen Prägung. Neben der Schule lässt er sich bei der Diözese Augsburg zum nebenamtlichen C-Kirchenmusiker ausbilden und übernimmt die Stelle des Chorleiters und Organisten in St. Stephan in Hainhofen/Neusäß.

Nach dem Abitur studiert Ulrich Graba an der Hochschule für Musik und Theater München. Dort schließt er drei verschiedene Studiengänge, das Fach Musik für das Lehramt an Gymnasien mit beiden Staatsexamina sowie die beiden künstlerischen Hauptfächer Violine und Viola mit pädagogischen und künstlerischen Diplomen ab.

Bereits in der Schlussphase seines Studiums in München wird er von den Stuttgarter Philharmonikern und dem Münchner Rundfunkorchester sowie zahlreichen weiteren professionellen Ensembles zur Mitwirkung als Bratschist engagiert. Als Orchestermusiker arbeitet er mit namhaften Dirigenten, wie Sergiu Celibidache, Sir Colin Davis, Marcello Viotti, Bernhard Kontarsky, Bobby McFerrin, Christoph Poppen, Jörg-Peter Weigle u.v.m. In dieser Zeit nimmt er in seiner Heimatstadt einen Lehrauftrag an der Hochschule für Musik Augsburg-Nürnberg in Methodik, Didaktik und Literaturkunde der künstlerischen Hauptfächer Violine und Viola an.

2004 kehrt Ulrich Graba als Musiklehrer ans humanistisch-musische Gymnasium bei St. Stephan in Augsburg mit der Berufung zurück, seine dort entzündete Begeisterung für die Musik bei künftigen Generationen zu entflammen. Ulrich Graba ist davon überzeugt, dass die Fähigkeit „den zündenden Funken“ weiterzugeben, immer neue Nahrung braucht. Deshalb legt er Wert auf musikalische Aus- und Weiterbildung sowie internationalen Austausch.

2009 gründet Ulrich Graba mit Kunstförderern aus der Region den gemeinnützigen Verein Juventhusias und übernimmt dessen künstlerische Leitung. Juventhusias, die Schwäbische Opern- und Orchesterakademie e.V., hat es sich zum Ziel gesetzt, Schüler und Studenten aus ganz Schwaben, die sich in ihrer Freizeit mit Gesang oder Instrumentalmusik beschäftigen, musikalisch besonders zu fördern. Es soll ihnen Gelegenheit gegeben werden, zusammen mit Orchestermusikern und an Opernhäusern engagierten Sängern projektweise attraktive Werke aus der symphonischen Literatur und dem Opernrepertoire einzustudieren und aufzuführen. Unter der Stimmführung der Berufsmusiker können die Jugendlichen anspruchsvolle Werke erarbeiten und mit diesen auf sonst kaum erreichbarer Höhe musizieren. Zugleich werden durch die Einordnung in ein Ensemble neben ihrer künstlerisch individuellen Entwicklung soziale Kompetenzen gestärkt.

Michaela und Dr. Ulrich Graba gründen 2024 zusammen die Camerata VoceCorda. Es handelt sich dabei um ein Ensemble von autonomen Musikenthusiasten aus dem Augsburger Raum, die den Erlös ihrer Konzerte für die Förderung des musikalischen Nachwuchses einsetzen. Durch eine ehrenamtliche und zyklische Probenarbeit unabhängig von Konzertterminen ermöglicht die Camerata VoceCorda bei Umverteilung der Zuwendungen besonders begabten jungen Instrumentalistinnen und Sängerinnen Seite an Seite eine erste Bühnenerfahrung unter professionellen Verhältnissen.  

2013 wird Ulrich Graba im Fach Musikpädagogik mit dem Prädikat „summa cum laude“ an der Johannes Gutenberg Universität Mainz bei Prof. Dr. Ludwig Striegel promoviert. 2022 absolviert er im Studiengang Orchesterdirigieren einen berufsbegleitenden Master bei Prof. Ekkehard Klemm, Prof. Georg Christoph Sandmann, Prof. Steffen Leißner an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden.

Neben seiner Haupttätigkeit als Studiendirektor und Fachbetreuer für Musik am Gymnasium bei St. Stephan, absolviert er zahlreiche Meisterkurse im Dirigieren bei Christian Thielemann, Bruno Weil, Johannes Pell, Ulrich Nikolai, Enoch zu Gutenberg, Karl-Heinz Bloemeke, Benjamin Reiners, Christian von Gehren u.v.a.

Als Assistent arbeitet er zusammen mit Ulf Schirmer, Miguel Gomez Martinez, Matthias Foremny, Ivan Repusic, Olivier Tardy, Eiji Oue, Wayne Marshall und Domkos Héja.

Neben der ständigen Leitung des Jugend-Sinfonieorchesters Augsburg „Die Mozartstädter“ und Ensembles von St. Stephan, Juventhusias e.V und VoceCorda arbeitet Dr. Ulrich Graba mit weiteren Klangkörpern,

z. B.

  • der Sächsischen Staatskapelle
  • der Staatsoperette Dresden
  • dem Leipziger Sinfonieorchester
  • der Erzgebirgischen Philharmonie Aue
  • der Elbland Philharmonie Sachsen
  • dem Philharmonischen Orchester Plauen-Zwickau
  • der Mittelsächsischen Philharmonie Freiberg-Döbeln
  • den Hofer Symphonikern; dem Münchner Jugendorchester der Bayerischen Philharmonie
  • dem Munich International School Symphony Orchestra, Starnberg
  • dem Concertino des LMZ, Augsburg

International:

  • dem Chor und Orchester des Blue Lake Fine Arts Camps, Michigan
  • dem Dayton Philharmonic Youth Orchestra, Ohio
  • dem Orchestra Giovanissimi di Bologna, Bologna
  • mit Le Concert Impromptú, Paris
  • mit Melpomene, Basel

Mit seinen Orchestern wird Dr. Graba mehrfach ausgezeichnet. So übernimmt in Anerkennung seiner „herausragenden Schulorchesterarbeit“ das Münchner Rundfunkorchester eine Patenschaft für sein Symphonieorchester. Mit diesem erringt er den 1. Preis des Deutschen Jugendorchesterwettbewerbs der Jeunesses Musicales. Mit Orchestern des Gymnasiums bei St. Stephan und mit Juventhusias kann er zudem immer wieder 1. Preise beim Deutschen Orchester Wettbewerb auf Landes- und Bundesebene erzielen.

Der Wunsch nach musikalische Verständigung über Grenzen hinweg brachte seine Ensembles in Kontakt mit Klangkörpern in ganz Europa, Australien und in den USA. Zu den Augsburger Partnerstädte, wie Amagasaki, Nagahama, Bourges, Dayton, Liberec und Inverness wurden enge Bande geknüpft.

Mit Begeisterung und Enthusiasmus die innersten Strukturen von musikalischen Werken hörbar offen zu legen und durch praktisches Musizieren für künftige Generationen erfahrbar zu machen – das ist der Kern auch kommender Herausforderungen, die Dr. Ulrich Graba als seine Berufung angenommen hat.